160 Seiten im Format 20,0 x 23,5 cm
Gebunden mit Schutzumschlag,
mit zahlreichen Abbildungen illustriert
und durchgehend vierfarbig gedruckt
WG 1116
Wie kein anderer Maler hat Gustav Klimt (1862-1918), der bedeutendste Vertreter des Wiener Jugendstils, Frauen in das Zentrum seines künstlerischen Werkes gerückt. Er maskierte sie als mythologische Göttinnen und Heroinen, porträtierte die Damen der großen Gesellschaft und zeichnete erotische Skizzen der »Wiener Mädel«. Er bekleidete sie mit Goldmosaiken und machte zur Femme fatale. Viel bewundert war und ist seine dekorativ-ornamentale Art, den weiblichen Körper zu modellieren und ihm vibrierende Konturen zu verleihen.
Und von Anfang an waren es Frauen, die seine Kunst, seinen »Goldstil« schätzten. Nicht nur in seinen großen Porträts fanden sie sich repräsentiert, sondern auch und vor allem in seiner Intuition für die »großen weiblichen Themen« wie Schönheit und Erotik, Tod und Hoffnung, Liebe und Erfüllung.
In diesem Buch öffnet die Kunsthistorikerin Dörthe Binkert die Tore zu einem imaginären Museum, wie es in der Kunstwelt keine Entsprechung hat: Sie zeigt die Musen und Modelle Gustav Klimts, seine träumenden Bräute und verführerischen Nixen, seine eleganten Freundinnen und prominenten Auftraggeberinnen - in Gold gebettet und in feinste Stoffe gehüllt, mit Heiligenscheinen geschmückt und in kostbare Interieurs gestellt: Das Ornament verleiht den dargestellten Frauen eine luxuriöse, materielle Kostbarkeit und zugleich eine unerreicht feinnervige, sensible Präsenz.
"Er malt eine Frau, als wär's ein Kleinod ...
Ihr Mund blüht, doch man denkt nicht,
daß er auch sprechen könnte,
aber ihr Kleid scheint zu flüstern."
HERMANN BAHR